Auch behinderte Tiere haben ein Recht auf Leben!

Auch behinderte Tiere haben ein Recht auf Leben!

Die erste Reaktion vieler Menschen auf ein behindertes Tier, sei es querschnittsgelähmt, fehlende Beine, blind oder auch die sogenannten „Wackelkatzen“, ist, warum erlöst man das arme Tier nicht? Wir und viele Menschen die wir im Laufe unserer Tierschutztätigkeit kennengelernt haben sind da anderer Meinung. Diese Tiere hadern nicht mit ihrem Schicksal wie Menschen es meistens tun würden, sie lernen damit zu leben und genießen auch weiterhin ihr Leben.
Ich habe viele solcher Tiere kennengelernt und durfte vor zwei Monaten so einem Tier, eine Katze um genau zu sein, in meiner kleinen tierischen Familie willkommen heißen. Und um diese Katze geht es hier.

Squirrel ist querschnittsgelähmt und sie ist meiner Meinung nach trotzdem eine glückliche Katze. Squirrel war eine Streunerkatze in Bulgarien, sie hat keinen gestört, sie hat ihr Leben auf der Straße gelebt und war glücklich, bis eines Tages jemand sich wohl doch von ihr gestört gefühlt hat, oder vielleicht einfach Schießübungen machen wollte und ein Zielobjekt gebraucht hat. Als der Schuss fiel und Squirrel in der Wirbelsäule getroffen wurde, war sie auf der Stelle, von einer Sekunde zur anderen gelähmt. So lag sie da und verstand natürlich nicht, warum sie nicht fliehen konnte. Sie hatte Glück, dass ein Mädchen Zeuge war und sofort der Katze zur Hilfe eilte. Sie wandte sich an eine Organisation die es sich zum Ziel gemacht hat, genau solchen Tieren zu helfen, die andere aufgeben würden. Let´s Adopt Global!
Als ich auf der Facebook Seite von diesem Verein das Photo von Squirrel sah, wusste ich, ich will diese Katze aufnehmen und ihr zeigen, dass es auch Menschen gibt, die ihr nicht weh tun. Squirrel kann ihre Hinterbeine nicht bewegen, aber das hält sie nicht davon ab, schnell wie der Blitz durch die Wohnung zu flitzen. Natürlich bedeutet so ein Tier ein bisschen Mehrarbeit, Squirrel hat im hinteren Bereich kein Gefühl mehr, so merkt sie auch nicht, wenn sie pinkeln muss. Zwei- bis dreimal am Tag muss ich ihr die Blase manuell ausdrücken, ich hab zwei Tage gebraucht um das, mit Hilfe meiner Tierärztin, zu lernen. Alle zwei bis drei Tage massiere ich ihren Bauch um den Darm anzuregen, der Rest erledigt sich dabei meistens von selbst. Das war es auch schon an Mehrarbeit.

Ich habe blinde Tiere gesehen, wo ich es nicht gemerkt hätte, dass sie blind sind. Hunde die nur noch zwei Beine haben, die trotzdem voller Lebensfreude über die Wiese laufen, Wackelkatzen mit Ataxie oder cerebrale Hyperplasie die trotzdem, dass sie unterm Gehen umfallen, immer wieder aufstehen und weiter machen, sie sitzen nicht verzweifelt in der Ecke, sie kämpfen und sie geben nicht auf. Es sind die Menschen, die meinen so was kann ich nicht sehen, die so ein Tier „erlösen“. Das Tier will nicht sterben. Ich habe eine 18-jährige Katze die vor einem Jahr schwerkrank wurde. Mir wurde von mehreren Seiten nahegelegt, das arme Tiere zu erlösen, sie wäre schließlich alt. Sie hat gekämpft, also habe ich mit ihre gekämpft. Ich hab dank dem o.g. Verein einen tollen Tierarzt in Neufahrn kennengelernt, der mit uns gekämpft hat. Heute, genau ein Jahr später, ist die Miezi gesund und munter und sicher auch froh, dass ich nicht entschieden habe sie umbringen zu lassen.

Wenn Sie der Meinung sind, ihr Hund oder ihre Katze will weiterleben, nachdem es wegen Unfall, Krankheit oder Alter Probleme hat, egal wie groß dieses Problem ist, holen Sie sich mehrere Meinungen bei Tierärzten ein, wenn der erste Tierarzt zur Einschläferung rät. Sie werden staunen, wie gut ein Tier mit einer Behinderung zu recht kommt, das eine zweite Chance auf Leben erhalten hat.

Video gefunden auf you tube von dem Boxer Duncan

Debbie Hicks 

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Squirrel in der Klinik in Bulgarien  Als sie am Flughafen München ankam und nachdem sie sich hier eingelebt hatte